Männerfastnacht

02.01.2020

Mit Beginn meines Blogdaseins möchte ich Euch einen Einblick in unser Dorfleben geben.

Ich habe das Gefühl, alle sind etwas wirr Anfang des Jahres hier in Leißnitz. Es ist jedes Jahr das Gleiche! Am ersten Wochenende im Jahr ist Männerfastnacht. Die Männer sind schon seit Wochen geheimnisvoll. Es wird gekramt, gebastelt, geschwiegen. Heimliche Treffen sind anberaumt. Den ersten Samstag im Jahr treffen sich alle Männer aus Leißnitz ab 8.00 Uhr im Gasthof Schur zum Zampern. Sie sind mit den schönsten Kostümen verkleidet. Mit einer Musikkapelle ausgerüstet und der Gulaschkanone im Schlepptau geht es dann von Kuhnshof, Friedland, Sarkow über Glowe nach Leißnitz. Von Haus zu Haus oder von Hof zu Hof wird dann getanzt, gegessen, gelacht und natürlich getrunken, bis die Zampergesellschaft ca. um 18.00 Uhr im Festzelt in Leißnitz ankommt. Oft schaffen diesen Marathon nur wenig übriggebliebene trinkfeste und willensstarke Männer. Alle wissen natürlich, dass sie sich über den Tag auch nicht allzu sehr gehen lassen können, weil sie am Abend noch einen sehr anspruchsvollen Job absolvieren müssen. Nämlich alles zu geben, um zu einem sehr guten Programm beizutragen. Dabei möchte sich natürlich keiner blamieren! Sie möchten ja schließlich den tosenden Applaus der Damen ernten.

Bei uns beginnt der Tag so, dass alle besorgt um den Vater herum zupfen und schminken und schminken und zupfen. Dann geht es endlich los.

Und wie jedes Jahr gehen Anna und Marie mit Korb und Topf bestückt zum Gasthof, um die leckere Erbsensuppe, selbstgemacht von den Männern in der Gulaschkanone, zu holen. Ich muss schon lachen, mal sehen wie viel Jahre sie das noch machen? :-)

Wenn die Männer nicht trödeln, dann sind sie gegen 15.30 Uhr bei uns auf dem Hof. Wir empfangen den Zamperzug in der Küche am schönen warmen Ofen. Mit belegten Brötchen, Gürkchen, Kaffee, Omas frischgebackenen Pfannkuchen können Sie sich bei uns stärken. Als Dank für eine Spende und die Bewirtung gibt es ein Tänzchen für die Daheimgebliebenen und natürlich auch ein Schnäpschen, oder zwei.

Am Abend geht es dann ins Festzelt und wir lassen uns vom Einfallsreichtum und den verborgenen Talenten unserer Männer überraschen. Und eines kann ich hier in aller Öffentlichkeit zugeben, sie haben uns schon des Öfteren überrascht. Und manchmal sind sie sogar besser, als wir Frauen! Aber das zeichnet sich dann erst ein paar Wochen später genauer ab.

Anfang März werden dann die Weiber losgelassen. Ich kann Euch definitiv schon sagen, wir sind schlimmer. Davon erfahrt Ihr dann in einem späteren Blogpost.

Wir werden das erste Wochenende im neuen Jahr definitiv Spaß haben. Das Gleiche wünsche ich Euch auch.

Liebe Grüße Eure Andrea